Tretunterstützung

Alle modernen E-Bikes arbeiten nach dem Prinzip der Tretunterstützung. Das bedeutet, du als Fahrer musst erst in die Pedale treten, damit der Motor anspringt und dich mit seiner Kraft unterstützt. Für ein Pedelec ist die Tretunterstützung durch den Motor bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h begrenzt, weshalb es nicht in die Kategorie der Kleinkrafträder fällt, sondern trotz elektrischem Antriebssystem als Fahrrad gilt. Ein S-Pedelec dagegen unterstützt bis zu 45 km/h und ist daher ein Kleinkraftrad.

 

Was ist der Unterschied zwischen Tretunterstützung und Anfahrhilfe?

Im Gegensatz zur Tretunterstützung springt die Anfahrhilfe an, wenn du als Fahrer das entsprechende Bedienungselement am E-Bike betätigst. In die Pedale musst du dafür nicht treten. Allerdings solltest du mit den Beinen genügend Abstand zum E-Bike halten, denn es kann sein, dass sich die Pedale beim Aktivieren der Anfahrhilfe mitdrehen. Die Anfahrhilfe eines E-Bikes ist in der Regel auf 6 km/h begrenzt.

 

Wie funktioniert eine Tretunterstützung?

Wie bereits erwähnt, schaltet sich das Antriebssystem am E-Bike mit Tretunterstützung erst ein, wenn du in die Pedale trittst. Die Motorunterstützung ist abhängig von der jeweiligen Tretkraft des Fahrers bzw. der Trittfrequenz und meist in verschiedene, einstellbare Stufen unterteilt. Mit zunehmender Fahrgeschwindigkeit nimmt die Tretunterstützung ab und wird beim Erreichen der Geschwindigkeit von 25 km/h, oder aber wenn der Fahrer nicht mehr in die Pedale tritt, unterbrochen.

Die Intensität der Unterstützung ist abhängig von der Geschwindigkeit und der Kurbelrotation der Pedale. An Ampeln und Kreuzungen ist Vorsicht geboten, denn der Motor setzt mit dem ersten Treten ein und sorgt in einem hohen Gang für eine rasche Beschleunigung. Bei einem E-Bike mit Nabenschaltung kannst du im Stehen einen niedrigeren Gang einlegen, bei der Kettenschaltung solltest du rechtzeitig vorm Abbremsen zurückschalten.

Damit die Motorunterstützung am Elektrofahrrad zum richtigen Zeitpunkt einsetzt, ist das E-Bike mit entsprechenden Sensoren ausgestattet. Diese messen die Kraft, mit welcher der Fahrer in die Pedale tritt, die Bewegung der Pedale und die Fahrgeschwindigkeit. Aus diesen Werten berechnet die Steuerung die entsprechende notwendige Motorunterstützung.

 

Welche Sensorik für die Tretunterstützung ist die Beste?

Für die Anpassung der Motorunterstützung gibt es verschiedene Arten von Sensoren:

 

Drehmomentsensor (Kraftsensor)

Der Drehmomentsensor misst die Kraft, mit der die Pedale bewegt werden, und kann außerdem die Trittfrequenz ermitteln. Somit ist der Drehmomentsensor gleichzeitig auch ein Trittfrequenzsensor. Für ein gutes Fahrgefühl muss der Motor so programmiert sein, dass dieser auf mehr oder weniger Eigenleistung reagiert. Drehmomentsensoren befinden sich entweder im Tretlager oder im Bereich der Radaufnahme am Hinterrad. Für effektives Fahren mit individueller Anpassung an den Fahrer ist diese Technik zu empfehlen.

 

Bewegungssensor

Er registriert die Bewegung der Pedale, misst allerdings nicht die Kraft, welche auf diese ausgeübt wird. In der Regel sorgt der Trittsensor dafür, dass dein E-Bike immer gleichmäßig unterstützt wird oder aber mehr Unterstützung erfährt, je schneller getreten wird. Um bei der richtigen Geschwindigkeit die Unterstützung des Motors zu unterbrechen, besitzen E-Bikes mit Bewegungssensor zusätzlich einen Geschwindigkeitssensor. Diese Technik eignet sich für Fahrer, die nur wenig Eigenleistung erbringen möchten.      

 

In welchem Maße unterstützt der Motor den Fahrer?

An den meisten Bikes gibt es einstellbare Stufen für die Tretunterstützung und die Möglichkeit, diese auf Wunsch abzuschalten:

  • OFF: Motorunterstützung ist aus
  • ECO: Motorunterstützung für maximale Reichweite des Akkus und Effizienz
  • TOUR: gleichmäßige Motorunterstützung für eine hohe Reichweite
  • SPORT: kraftvolle Motorunterstützung für sportliches Fahren
  • TURBO: maximale Motorunterstützung für schnelles Fahren
  • eMTB: verbesserte Unterstützung für kraftvolles Anfahren und mehr Dynamik (besonders für E-Mountainbikes geeignet)

Es kann je nach Hersteller zu Abweichungen bei den Unterstützungsstufen kommen, sowohl in der Anzahl als auch in der Auswahl.

 

Kann man ein E-Bike auch ohne Tretunterstützung fahren?

Es ist möglich, die Tretunterstützung auf OFF zu schalten und somit zu deaktivieren. Ab dem Moment fährt dein E-Bike mit reiner Muskelkraft. Gerade für aktive Fahrer sorgt das für ein zusätzliches Training und spart die Energie für den Akku.

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