Radreise quer durch Europa
Mit dem E-Bike, viel Gepäck und einem Anhänger das Abenteuer fühlen
E-Bike Reisen mit Hund – für Iris ein Geschenk an die Natur und Zuri
Schon vor einiger Zeit setzte sich Iris das Ziel die ganze Welt zu erkunden. Doch das Reisen war für sie in Bezug auf Nachhaltigkeit immer ihre Achillesverse. Sie möchte die Welt erleben, sie dabei jedoch weder belasten noch zerstören. Im Zuge ihrer Doktorarbeit in der Umweltpsychologie befasste sie sich damit, wie wir Menschen zur Verhaltensänderung motivieren können, im Sinne eines nachhaltigen Umgangs mit Ressourcen. So war es selbstverständlich eine Reisemöglichkeit zu finden, die nachhaltig ist und ihrer Hündin Zuri ausreichend Bewegung bietet.
Es ist wichtig, dass wir alle verantwortungsvoller reisen, damit noch viele Menschen die Schönheit unserer Erde erleben können.
Das Reisen mit dem Fahrrad ist daher aus nachhaltiger Sicht für Iris die optimale Lösung. Aber auch im Hinblick darauf, dass man mit dem Rad die perfekte Geschwindigkeit hat, um die Welt um sich herum tatsächlich wahrzunehmen. Der Fahrtwind, der einem um die Nase weht, die Sonne, die man auf der Haut spürt und der Duft der freien Natur.
Bei ihrer Hündin Zuri wurde im Alter von sechs Monaten ein Tumor im Kopf festgestellt, weshalb die Ärzte ihr lediglich nur noch ein Jahr Lebenszeit zusprachen. Iris versprach ihr die Welt zu zeigen und eine Reiseart zu finden, die ihr Spaß machen würde – wenn sie durchhält bis die Promotion in trockenen Tüchern war. Mittlerweile ist Zuri sechs Jahre alt und überrascht die Tierärzte jedes Mal aufs Neue.
Zuri ist ein Hund der voller Energie und Fröhlichkeit. Wenn ich sie mit einem Satz beschreiben müsste, wäre es „reine Lebensfreude“. Sie zeigt mir jeden Tag, dass das Leben voller Freude ist und ich es mit etwas verbringen soll, was mich erfüllt.
Eine Radreise in das Ungewisse
So startete Iris, ohne Ziel und zuvor langer Trainingseinheiten, aber mit viel Zuversicht sowie Gelassenheit ihre Radreise. Noch vor Antritt der Reise ermahnte ihre Schwester sie, dass sie ohne Training nach einer Woche wieder zurückkommt, da der Muskelkater sie zu sehr plagen würde.
„Ich bin der Überzeugung, dass man nicht zu viel im Voraus planen und sich nicht zu viele Gedanken machen darf. Das wichtigste ist, dass man losfährt. Man kann einfach nicht alles planen und die schönsten Erinnerungen sind doch die, die sich spontan ergeben”, so Iris.
Für sie hat die Reise so gut funktioniert, weil sie einfach einen Schritt nach dem anderen gemacht hat. Dabei legten Iris und Zuri wahnsinnige 6800 km zurück und durchquerten 12 Länder. Lediglich der Anfang stand fest, womit das Abenteuer in das Ungewisse begann.
„Zu Anfang wollte ich unbedingt in die Schweiz, da mich die Berglandschaft so faszinierte. Dort angekommen überlegte ich mir, wie ich die Route gestalten kann, um nach Italien zu gelangen.”
Wunderschöne Bergzüge und Aussichten begleiteten die beiden auf ihrer Reise weiter in das Land der kulinarischen Schätze. Auch Zuri kam hier voll und ganz auf ihre Kosten – überall gab es Hundeeis, welches besonders gut ankam. Im weiteren Verlauf fuhren sie von Italien durch Slowenien, Kroatien, Montenegro, Bosnien, Serbien, Ungarn, Slowakei, Österreich, Tschechien, um wieder nach Deutschland zurückzukehren.
Ein Teil der Gemeinschaft, ein Teil Zuhausegefühl
Viele wunderschöne Wege und die beeindruckende Natur hinterließen bei Iris und Zuri bleibenden Eindruck. Jedes Land hat ihre ganz eigene Schönheit. Aber besonders beeindruckend war die Hilfsbereitschaft und Gastfreundlichkeit, die sie erleben durften.
„Wir wurden als Teil der Gemeinschaft betrachtet, nie als Fremde oder Touristen”. Unzählige Male wurden die beidem aktiv von Menschen eingeladen in ihrem Haus zu übernachten oder sie wurden auf einen Kaffee sowie zum Essen eingeladen.
Iris wurde aber auch oft gefragt, warum sie als Frau eine Reise wie diese alleine macht. Viele bestaunten ihren Mut oder fanden kein Verständnis für solch ein Unterfangen.
„Durch Zuri fühlte ich mich immer sehr sicher und nie alleine, denn ich war ja nicht alleine unterwegs! Ich bin aber vor allem so vielen wunderbaren Menschen begegnet, so dass ich mich unterwegs teilweise mehr zu Hause gefühlt habe, als in meinen eigenen vier Wänden in Deutschland.”
Auch wenn so eine Reise unzählige schöne Momente bereit hält, einige abenteuerliche Momente lassen sich nicht vermeiden. So kann an dem Fahrrad immer mal etwas kaputt gehen, der Akku des E-Bikes ist leer, die Berge sind manchmal so schwer zu erklimmen, dass man sich nur mit letzter Kraft hinauf rettet oder es schon Nacht ist, bevor man weiß, wo man schlafen kann. Iris ist sich ihres Glücks bewusst, dass es immer jemanden gab, der ihr geholfen hat.
„Diese Reise hat mir Vertrauen in die Welt gegeben – mir wurde gezeigt, dass egal wo ich bin und Hilfe benötige, Menschen da sind und mich unterstützen. Ich wusste, ich kann mich auf die Welt verlassen. Eine 88-jährige Frau in Slowenien hat mir zum Beispiel ihr Haus für die Nacht überlassen, auch wenn sie dort selbst gar nicht geschlafen hat. Naiverweise habe ich auf meiner Reise keinerlei Ersatzschläuche für die Reifen mitgenommen. Zum Glück traf ich in Italien auf ein Pärchen, die mir ihre zwei Ersatzschläuche überließen, da ich diese doch bestimmt dringender bräuchte als sie. Diese beiden Schläuche benötigte ich dann tatsächlich bei meinen beiden Reifenpannen in Bosnien und Serbien."
Den Moment und das Radreisen genießen
Für Iris ist das Radreisen nicht nur nachhaltiges Reisen. Es ist das Eintauchen in die Natur und in das Leben der anderen. Sie möchte andere ermutigen aus ihrer Komfortzone zu treten, um etwas Neues auszuprobieren. Um vor allem die unzähligen Orte dieser Welt und ihre Schönheit zu bewahren und in das Abenteuer einzutauchen.
Auf ihren Social Media Kanälen wie Instagram, Facebook und YouTube nimmt sie dich auf ihren Radreisen mit. Auf allen Kanälen findest du weitere Geschichten, Bilder, Videos ihrer Touren.
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