Rahmenhöhe E-Bike

So findest du die richtige Größe

Der Kauf eines neuen Fahrrads steht an und diesmal soll es so richtig gut zu dir passen? Dann solltest du unbedingt auf die Rahmenhöhe achten. Die richtige Rahmenhöhe beim Fahrrad ist ausschlaggebend, um bequem und beschwerdefrei Rad fahren zu können. Wir erklären, was es mit der Rahmenhöhe auf sich hat, wie du sie berechnest und welche Faktoren du noch berücksichtigen solltest, um dich auf deinem Fahrrad rundum wohlzufühlen.

Was ist die Rahmenhöhe beim Fahrrad?

Die Rahmenhöhe beim Fahrrad beschreibt den Abstand zwischen der Mitte des Tretlagers und der Oberkante des Sitzrohrs, auch Sattelrohr genannt. Dieser Wert wird als klassisches Maß herangezogen, um die Größe des Fahrrads zu bestimmen. Rahmenhöhe und Rahmengröße sind übrigens dasselbe. Während die Rahmenhöhe aber in Zentimetern angegeben wird, wird die Rahmengröße meist in Zoll oder – wie Kleidergrößen – in 2XS, XS, S, M, L, XL oder 2XL angegeben. Wenn du bereits ein Fahrrad besitzt und nicht weißt, welche Rahmengröße es hat, kannst du diese bei den meisten Modellen ganz leicht am Rahmen ablesen. Du findest sie in der Regel an der Rückseite des Sitzrohrs.

Wie misst man die Rahmenhöhe beim Fahrrad?

Du kannst die Rahmenhöhe beim Fahrrad messen, indem du die sogenannte Center-to-top-Methode anwendest. Dabei legst du einen Zollstock an der Mitte des Tretlagers an und misst bis zur Oberkante des Sitzrohrs.

Möchtest du den richtigen Rahmen für dich finden, ist aber nicht nur die Rahmenhöhe entscheidend, sondern auch die Sitzrohrlänge, Oberrohrlänge sowie die Steuerrohrlänge. Zusammen ergeben diese Maße die Rahmengeometrie, die im besten Fall optimal zu deinem Körper passt.

Darüber hinaus ist die Wahl des passenden Rahmens von weiteren Faktoren abhängig: Deine Körpergröße, Schrittlänge, Armlänge, individuelle Fahrweise und der gewünschte Fahrradtyp sind entscheidende Aspekte, die neben der Rahmenhöhe des Fahrrads bei der Rahmenwahl berücksichtigt werden sollten.

Die Form macht’s: Rahmenformen

Bevor du die konkrete Rahmenhöhe ermittelst, die zu dir, deinem Bike und deinen Bedürfnissen passt, steht eine andere Entscheidung ins Haus: Die Wahl der passenden Rahmenform. Die unterscheidet sich oft je nach Fahrradtyp und Zweck des Rads. So hat ein Trekkingrad meist eine andere Rahmenform als ein City Bike. Zwischen diesen Formen wird unterschieden:

Diamant-Rahmen

Der Diamant-Rahmen gilt als klassische und sehr stabile Rahmenform für Herrenräder. Das Oberrohr ist hier fast gerade, wird aber aus ergonomischen Gründen immer öfter leicht abfallend als sogenannter „Sloping-Rahmen“ (engl. für abfallend) gebaut. Die vergleichsweise aufrechte Sitzposition wirkt sich entlastend auf Halsmuskulatur und Nackenwirbel aus.

Trapez-Rahmen

Ein Trapez-Rahmen zeichnet sich durch ein abfallendes Oberrohr aus. Diese Form findet man beim sportlichen Trekkingrad. Im Gegensatz zu einem Fahrrad mit Diamant-Rahmen kannst du hier leichter auf- und absteigen. Im Stand ist noch Platz zwischen Oberrohr und Schritt.

Wave-Rahmen

Der Wave-Rahmen ist ein wahrer Klassiker unter den City-Bike-Rahmen. Hier kannst du besonders bequem auf- und absteigen. Durch das höhere Steuerrohr sitzt du aufrechter, schonst deinen Nacken und profitierst von einem angenehm stabilen Fahrgefühl. Wave-Rahmen zählen zu den Tiefeinsteigern, da sie ohne Oberrohr auskommen – eine besondere Art der Wellenform ist der Comfort-Rahmen, der dank eines besonders tiefen und weiten Durchstiegs für extra Komfort sorgt

Unser Tipp

Ob klassischer Diamantrahmen, sportlicher Trapezrahmen oder komfortabler Wave-Rahmen – den richtigen Fahrradrahmen und eine praktische Fahrrad-Rahmengröße-Tabelle findest du hier.

Eine grobe Orientierung für die Wahl des richtigen Rahmens kann dir deine Fahrweise geben: Fährst du eher sportlich-wendig, dann ist ein kleinerer Rahmen eine gute Wahl. Magst du es gemächlicher und möchtest das Rad eher für längere Fahrradtouren nutzen, bietet dir ein größerer Rahmen mehr Komfort. Hast du dich für eine Rahmenform entschieden? Dann geht es jetzt mit der Rahmenhöhe weiter.

Wie wichtig ist die Rahmenhöhe beim Fahrrad?

Die passende Rahmenhöhe spielt eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, das Radfahren so komfortabel wie möglich zu gestalten und die Belastung für den Körper möglichst gering zu halten. Dieses Maß entscheidet wesentlich darüber, ob du bequem auf dem Rad sitzt und dich beim Radfahren wohlfühlst, oder ob du bei längeren Fahrten womöglich körperliche Beschwerden hast.

Die Rahmenhöhe hängt dabei eng mit der Rahmenlänge, also der Oberrohrlänge, zusammen. Je größer die Rahmenhöhe, desto länger das Oberrohr. Die Oberrohrlänge entscheidet über deine Sitzhaltung: Bei einem zu langen Oberrohr musst du dich mehr zum Lenker hinstrecken und überstreckst dabei womöglich Oberkörper und Arme. Ein zu kurzes Oberrohr führt hingegen dazu, dass dein Oberkörper gestaucht wird. Passt die Rahmenlänge zu deinem Körper, hast du eine optimale Sitzposition, sodass sich auch der Druck auf Arme und Hände verringert. Ist die Druckbelastung zu groß, kann es passieren, dass deine Hände beim Radfahren einschlafen.

Entscheidend ist die Rahmengeometrie in ihrer Gesamtheit, die zu dir und deinem Körper passt.

Wenn die Rahmengeometrie optimal zu deinem Körper passt, zeigt sich das auch in einem flüssigen Bewegungsablauf beim Pedaltritt: Die Auf- und Abwärtsbewegungen sind gleichmäßig, leicht und schnell, statt langsam und kraftraubend. Auf diese Weise wird auch dein Kalorienverbrauch effizienter.

Hat dein Rad nicht die optimale Rahmenhöhe und -länge, können Fehlhaltungen, eine unbequeme Sitzposition, schnellere Ermüdungserscheinungen sowie ein erschwertes Treten der Pedale die Folge sein. Im ungünstigsten Fall erwarten dich dann Schmerzen und Muskelkater. Das gilt umso mehr, wenn du dein Rad intensiv nutzt.

So findest du die richtige Rahmenhöhe

Mithilfe deiner Schrittlänge und einer simplen Rechenformel kannst du die richtige Rahmenhöhe für dein neues Bike in nur zwei Schritten ermitteln. Behalte dabei jedoch immer im Hinterkopf, dass es sich bei den ermittelten Werten nur um Richtwerte handelt, die eher der groben Orientierung dienen, als eine verlässliche Aussage zu treffen. Eine Beratung und Körpervermessung durch einen Fachhändler vor Ort ist deutlich präziser und vor allem dann empfehlenswert, wenn du dein Rad häufig nutzt.

Weitere Anhaltspunkte für die richtige Rahmenhöhe geben deine Körpergröße und der Stack-to-Reach-Ansatz. Letzterer wird beim Bikefitting vor allem von Fachleuten genutzt und beschreibt das Verhältnis der Rahmenhöhe (engl. „Stack“) zur Rahmenlänge (engl. „Reach“). Wir halten uns hier an die Berechnung mithilfe der Schrittlänge. Und so geht’s:

Schritt 1: Schrittlänge messen

Um einen Richtwert für die passende Rahmenhöhe zu erhalten, misst du zuerst deine Schrittlänge, auch Innenbeinlänge genannt. Dazu ziehst du Schuhe und Socken aus und stellst dich an eine Wand. Um ein möglichst präzises Messergebnis zu erhalten, kannst du ein Buch zu Hilfe nehmen, das du mit dem Buchrücken nach oben zwischen deine Beine steckst – als ob du auf einem Fahrradsattel sitzen würdest. Nun misst du mit einem Zollstock oder einem Maßband vom Boden bis zur Oberkante des Buchs. Als Alternative zum Buch funktioniert das Ganze auch mit einer Wasserwaage.

Schritt 2: Fahrrad-Rahmenhöhe berechnen

Hast du deine Schrittlänge ermittelt, multiplizierst du diese nun mit dem Faktor 0,6. In einigen Berechnungen werden je nach Fahrradtyp unterschiedliche Faktoren benutzt – da mithilfe dieser Berechnung aber ohnehin nur ein grober Richtwert ermittelt werden kann, ist hier ein Faktor für alle Fahrradtypen ausreichend.

Richtige Rahmenhöhe beim Fahrrad ermitteln und wohlfühlen!

Hast du die passende Rahmenhöhe und Rahmenform für dein Fahrrad gefunden, ist es endlich so weit: Losradeln und wohlfühlen! Wir wünschen dir viel Spaß dabei!

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